Ich liebe lange Mäntel. Kuschelig eingepackt bis über den Po
- das mag ich. Da zieht nichts am Rücken. Da muss nicht immer ein Jäckchen in
die richtige Position gezogen werden, um frauliche Rundungen zu verstecken. Das
passt zu Stiefel genauso wie zu Röcken. Früher habe ich oft suchen müssen, um
einen Mäntel oder eine Fleecejacke in dieser Länge zu finden. Mittlerweile ist
die Länge ja ganz angesagt - aber seit ich für mich nähe, bin ich häufiger auf
Stoffmärkten als im Shoppingcenter unterwegs.
Zur Entstehung
Für meine erste jErika habe ich einen Fleece von Danama vernäht. Der liegt schon fast so lange wie das Schnittmuster hier und wurde
einige Monate mit unterschiedlichsten Kombipartnern von einer Seite auf die
andere gestapelt. Die Kombination grau-gelb hat sich gegen die grau-rosa/pinke
Variante durchgesetzt. Schuld war diese Imke, denn das Reststück harmonierte
perfekt mit dem dunklen Grau des Fleece.
Die Anleitung ist gut erklärt und auch meine Angst vor
Reißverschlüssen habe ich überwunden. Ich hatte mich dazu entschlossen am
Reißverschluss und an der gefütterten Kapuze ein
Nahtband einzunähen. Das größere Problem war die Coverliebe. Denn gerade
an der gefütterten Kapuze bin ich bei der Reihenfolge (Zusammennähen -
Covernaht setzen - Reißverschluss nähen - Futter annähen) ganz schön ins
grübeln gekommen. Zum Schluss habe ich mich gegen die Covernaht an der Kapuze
entschieden und bin damit auch sehr zufrieden.
Gern hätte ich auch an die Kapuze ein Einfassband (wenn der
tolle Doppelfaltschrägbinder schon mal da ist ;-), analog zu den Taschen
und dem Saumabschluss genäht. Aber auch hier bin ich an meine
Vorstellungsgrenzen gestoßen. (Wer löst meinen Knoten im Kopf - über Tipps wir
man erst das Einfassband und dann den Reißverschluss annäht, würde ich mich
riesig freuen! - ) Der Kompromiss war eine kleine Paspel.
Die Armpatches sínd im Schnitt enthalten und waren ein Muss für mich. Ich nähe sie erst von rechts mit dem Geradstich der Nähmaschine an und covere im Anschluss vor Links mittig auf der Naht.
Meine ersten Daumenlöcher in der einfachen Variante. die kompliziertere Variante mit Bündchen oder Jersey will ich beim nächsten Mal versuchen.
Fazit
Wie viele andere mag auch ich am Nähen das "etwas selber Erschaffen". Am
besten sind die Projekte, die man an einem Abend zuschneidet und in 2h in den
Händen hält. Der Mantel war kein typisches Ein-Abend-Ein-Ergebnis-Projekt. Ich
habe viele Abende an dem Mantel gesessen, habe wieder aufgetrennt und bin der
Maschine auch bewusst fern geblieben, wenn ich nicht weiter wusste. Langsam
beginne ich zu verstehen, dass manche Projekte Zeit brauchen. Lösungen finden
sich, nicht immer sofort. Und oft ist es besser eine Nacht darüber zu schlafen,
als „auf Teufel komm raus“ das Projekt in der Nacht um drei zu beenden. So ist
das Nähen eben nicht nur Yoga für die Seele, sondern auch Lernen fürs Leben. Das
Gefühl als ich den fertigen Mantel in den Händen hielt, war dafür umso
überwältigender. Ein bisschen so, wie das Kleid, dass ich vor 2 Jahren
als Erstes für meine Tochter genäht habe.
Lange hat es gedauert, fast ein bisschen zu lange. Umso mehr
genieße ich den goldenen Herbst und ich freue mich über jeden Tag, an dem ich
die Jacke noch einmal ausführen darf.
Zutaten:
Schnitt:
jErika von Prülla Gr.40
Stoff:
Flecce grau meliert von Danama
Jersey "Goldranke" von Lillestoff, Design: Susalabim über Tigermäuschen
Jersey uni schwarz von KnolTextil/Stoffmarktonline.de
Schnitt:
jErika von Prülla Gr.40
Stoff:
Flecce grau meliert von Danama
Jersey "Goldranke" von Lillestoff, Design: Susalabim über Tigermäuschen
Jersey uni schwarz von KnolTextil/Stoffmarktonline.de
Liebe Doreen,
AntwortenLöschenwunderschön ist Deine jErika geworden.
Gut gefallen mir auch Deine Worte, Dein Fazit. Wahrscheinlich wirst Du Deine jErika mit ihrer Geschichte viel bewusster tragen und lieben, als wäre sie an einem Abend entstanden...
Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Ganz liebe Grüße
Manu
Hey du Nachteule, ich danke dir für deine lieben Worte! Ich bin 10 vor 12 auf dem Sofa eingeschlummert! Als ich halb eins wieder aufgewacht bin, war der große Run schon vorbei ;-)
LöschenLiebe Grüße
Einfach wundervoll! Ich will mich ja auch an einen Mantel bzw. längere Jacke wagen. Mal sehen, ob ich auf dem Stoffmarkt fündig werden. Meine wird aber sicherlich nicht die vielen Raffinessen haben.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Aber hallo, wer näht denn hier die komplizierten Blazer! :-) Von wegen keine Raffinessen! Der Fleece war auch mein Testmaterial, ich will am Samstag mal nach Softshell schauen! Vielleicht sehen wir uns ja! LG
LöschenOooh ja, sowas dauert länger. Ich gehöre da auch zu der ungeduldigen Sorte. Aber das Ergebnis ist toll! Und gerade die Details, die soviel Zeit brauchten, werden dich erfreuen. Klasse. Liebe Grüße Danie P.S. verlink' doch gern noch auf meiner Seite ;-)
AntwortenLöschenLiebe Danie, da folgen bestimmt noch mehr! Danke Dir - verlinkt ist auch :-) Liebe Grüße
Löschenklasse jErika, man erkennt die Liebe zum Detail, die Liebe und die Arbeit die du in sie hineingesteckt hast! Ich kann nachempfinden, wie lange du gesessen hast, da ich meine jErika auch erst vor kurzem beendet habe und heute bei RUMS präsentiere :-) Die Kapuzenkante einzufassen ist eine gute Idee: vielleicht geht es, wenn man den Reißverschluss etwas tiefer ansetzt... ich lasse mal meine Gedanken kreisen, vielleicht bekomme ich einen Geistesblitz! GLG Dominique
AntwortenLöschenGlückwunsch! Ich näh auch grad eine Jerika. Danke für deine Tipps!
AntwortenLöschenStefanie
Oh schön die vielen Bilder und ein interessanter Bericht! Das kann ich nur unterschreiben, Lernen fürs Leben, echt!!
AntwortenLöschenDas Gesamtwerk überzeugt mich! Ein längerer Mantel ist Gold wert!
Den Knoten im Kopf kann ich dir leider nicht lösen, da hab ich selbst zu viele als Logikniete!
Sag mal was ist ein Nahtband?? Man lernt echt nie aus!
Liebe Grüße!
Das Nahtband und wie man es verarbeitet, steht in der Anleitung! Das hier war auch meine erste Verwendung dafür! Dadurch sieht die Innenseite sauberer aus! Der Perfektionist mal wieder ... ;-)
LöschenDeine Version ist einfach wunderschön geworden! Die vielen kleinen Details - so schön! An die Patches traue ich mich immer noch nicht mit der Cover, dabei sieht das sooo toll aus!
AntwortenLöschenDas mit Covern und Reißverschuss und Knoten im Kopf kenne ich zu gut! Ich hatte bei meiner getrickst und nur die Außenkapuze gecovert. Dann nach dem Einnähen vom Reißverschuss den Tunneln mit normaler Nähmaschine über der Coverspur abgesteppt. Aber ob das die Lösung ist?
Jedenfalls finde ich Deine jErika mega!
Liebe Grüße
Johy
Danke Dir, so hatte ich es am Anfang auch gemacht, dann wußte ich jedoch nicht wie ich das Futter an der äußeren Kapuze befestigt bekomme und hab die Naht wieder aufgetrennt!
LöschenLG
Toll ist deine Jerika geworden! Ich bin echt begeistert. Sie steht auch schon länger auf meiner Liste. Aber da geht es mir ein bisschen wie dir, am liebsten sind mir bisher die Projekte, die flott gehen.
AntwortenLöschenAber irgendwann nähe ich auch meine Jerika und hoffentlich sieht sie genauso schön aus wie deine. Ich mag übrigens deine Armlochlösung. Notiert!
Liebe Grüße vom deich
Claudia
Hallo...deine Jerika ist wirklich der Hammer.
AntwortenLöschenIch hätte nicht gedacht,dass grau und gelb zusammen so toll aussieht.Und alles sieht so sauber genäht aus.....ich muß das leider noch etwas üben.
Zum "Einfassknoten im Kopf" kann ich nur sagen,wie ich es gemacht habe.Ob das eine optimale Lösung ist weiß ich nicht,aber ich fand es gut:Ich habe einfach Anfang und Ende des Einfassstreifens in Nahtzugabenbreite offen gelassen und den Reißverschluss normal eingenäht.Das ist etwas fummelig,weil der Stoff unter der Maschine an der Stelle dann natürlich recht dick ist.Aber es ist dann ein Abschluss,wie ich ihn bei einer Kaufjacke gesehen habe.
Früher habe ich auch einfach den RV um einfassbreite nach unten gesetzt und den Einfassungsanfang von links zugenäht,gewendet und den Stoffanfang eingesetzt und die Einfassung bis einige cm vor Ende angenäht.Dann wußte ich,wieviel Band ich noch bis zum Ende brauche,abgeschnitten,Ende der Einfassung wieder von links zugenäht,gewendet und den Rest fertig eingefasst.Das habe ich aber nur mit den elastischen Einfassstreifen getestet,die nur um den Stoff geklappt werden (liegen dann nur doppelt,nicht4fach),denn für Softshell finde ich das Material besser als Jersey.
Sorry,langer Kommentar,aber vielleicht hilft er ja etwas.LG,Anja
Danke liebe Anja! Ich schau mir auch nochmal die gekauften Jacken an, dann versteh ich bestimmt auch, wie du das gemeint hast!
LöschenLG
Trés chic. Magnifique.
AntwortenLöschenToll gemacht und schön kombiniert.
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