Donnerstag, 24. September 2015

Imke und der Bandeinfasser

Ich hab ihn  - endlich.  Nach sieben langen Wochen des Wartens ist bei mir nun endlich der kleine amerikanische Freund eingezogen.


Viel hatte ich in anderen Blogs über diesen BANDEINFASSER gelesen. Lange konnte ich mich nicht entscheiden, welchen ich nun bestellen will. Es gibt die sogenannten A-Binder, die den Stoff nur auf der Vorderseite doppelt legen, auf der Rückseite aber offenkantig sind. Und es gibt B-Binder, die auf den Streifen sowohl vorn als auch hinten doppelt legen. Ein Binder - egal ob A oder B - kann jedoch nur eine einzige Breite. Es galt also zudem noch zu entscheiden, welche finale Breite die Einfassung haben soll. Und es gibt eine Menge Breiten, die man bestellen kann. Da war sie also - die Qual der Wahl.

Ich habe mich für die B-Variante entschieden. Ich verwende nur selten Bündchen, sondern bei mir kommt vorzugsweise Jersey auch für Hals und Armbündchen zum Einsatz. Das Argument, dass vier Lagen ganz schön dick sind, zieht bei mir nicht. Gelegentlich nähe ich auch Teile, die man wenden kann, deshalb sollte auch die Rückseite gut aussehen. Und für mich stand weiterhin fest, dass ich den Bandeinfasser gern mit dem Kettstich verwenden will. Auch das gefällt mir in der B-Variante besser.
Nur in Bezug auf die Breite habe ich lange überlegt. Der Klassiker ist 38mm/9,5mm (Streifenbreite 38mm / gefaltet 9,5mm).  Bei Instagram hatte mir 8Wildenten den Tipp gegeben, dass die klassischen Druckknöpfe auf dieser Breite nicht so gut sitzen (speziell bei Bodys o.ä.).  Dennoch habe ich mich erst einmal dafür entschieden, meine Kinder sind schon groß. So viele Bodys werden nicht mehr von meiner Nadel hüpfen.  

Als er dann da war, hieß es erst einmal testen. Ich muss gestehen, dass ich mit dem ersten Testjersey sehr viel Glück hatte. Es war tatsächlich nur das erste Einfädeln und den Anfang finden, was mir Schwierigkeiten bereitete. Ich war sofort verliebt.
 

Das Ergebnis war sauber und gleichmäßig und vorallem nicht gewellt. Inzwischen habe ich verschiedene Jerseys versucht und nicht nur positive Erfahrungen gesammelt. Meine ersten Versuche eine Runde am Hals oder an der Rockkante sauber und optisch schön zu schließen, sind kläglich gescheitert.


Außerdem rollt sich der Jersey, je dünner er wird, und läuft nicht mehr sauber in den Rechen und den Einfasser ein. Dann benötige ich relativ viel Streifen, um das Teil einzustellen. Da ich bei den Jerseystreifen an die Bahnbreite des Stoffes von ca. 1,40m gebunden bin, kann das bei einer Rock- oder Kleidkante schon fehlten. Dennoch glaube ich, dass auch hier viel Übung dabei ist. Vielleicht kennt Ihr den einen oder anderen Trick, damit ich mich auch an den Viskosejersey traue. Damit könnte ich mir nämlich meinen heutigen Rums-Beitrag sehr gut vorstellen.


Nach dem ersten Röckchen für die Nichte und diversen Testshirts für meine Kinder, habe ich mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt: Eine Imke mit Einfassband. 


Geplant war das Shirt mit Bindebändchen. Zum einen wollte ich das Problem „Wie schließe ich eine Runde?“ umgehen. Andererseits mag ich den Blusenlook auch sehr gern. Hier tat sich jedoch ein neues Problem auf, mit dem ich gar nicht gerechnet hatte: Der Übergang zwischen Halseinfassung und Bindebändchen lief nicht so reibungslos, wie ich mir das vorgestellt hatte. Der  vorhandene anthrazitfarbene  Jerseyrest der mir für die  Streifen zur Verfügung stand, war zu kurz. Zu wenig zum Einrichten des Einfassers und zu kurz, um am Anfang und am Ende zusätzlich noch ein Bändchen übrig zu haben. Der Jersey rollte sich noch ein. Kurzum kein gutes Votum für meine Imke mit Bindebändchen. Nach fünf gescheiterten Versuchen habe ich mich für die Knopfvariante entschieden.



Dennoch liebe ich meine neue Imke. Im Vergleich zu dieser Kleidversion habe ich den Schnitt, der eigentlich für Webware konzipiert ist, eine Nummer kleiner und in Tunikalänge genäht. Halsweite und Armbünchen sind mit Framilion/Framilastikband gerafft und anschließend NUR noch eingefasst. An die Raffung im Halsbereich musste ich mich erst gewöhnen, mittlerweile mag ich Sie aber.


Ein absolutes Lieblingsshirt  mit 100% Wohlfühlcharakter.  Ich glaub‘ das wird mein Herbstschnitt – den nähe ich noch öfters.

Zutaten:

Schnitt:
Imke von MamuDesign Gr. 36/38

Stoff:
Jersey "Goldranke" von Lillestoff, Design: Susalabim über Tigermäuschen
Jersey anthrazit von Swafing über Emilys Nähstübchen

10 Kommentare:

  1. Wow, das ist ein traumhaft schönes Oberteil. Vielen Dank für die Ausführungen zum Einfasser! Ich hab ja ein Faible für solcher Helferlein, die zum einen das Leben erleichtern, zum anderen einen perfekten Look zaubern. Klasse!

    LG, Luci

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  2. Auch hier nochmal... Die Einfassung ist der Hammer. Und die Lösung mit dem Knopf gefällt mir persönlich sogar besser als die geplanten Bänder.. Steht Dir wirklich gut, sieht toll aus!

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  3. Da habeich doch glatt die Grußformel vergessen :-), also
    Liebe Grüße aus Berlin.
    Manu

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  4. Wunderschöne Bluse!!! Und sicherliches tolles Teil dieses Bandeinfasser Ding, davon kann ich nur träumen...aber träumen ist auch schön!
    Liebe Grüße, Lee

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  5. Warum siehst Du denn so traurig und streng auf dem letzten Foto aus? Das Shirt ist doch perfekt gelungen!
    Liebe Grüße

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    1. Klappt irgendwie nicht mit Selbstauslöser und freundlich kucken! Ich muss doch mal das Kind zum fotografieren anstacheln, dann kommen bestimmt freundlichere Bilder zu stande! ;-) LG

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  6. Jepp! Sieht wirklich klasse aus! Und der Bandeinfasser macht doch süchtig, oder? Ich möchte ihn nicht mehr missen!
    Die Knopfvariante gefällt mir!!!

    Liebe Grüße
    Christiane

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  7. Hallo. Gefällt mir gut. Bänder mag ich selten... Steht Dir gut. Bandeinfasser... hm.. Benutze ich den mit der Nähma odrr... Muss mich kundig machrn. Dsnke gür die Inspiration. Lieben Gruss

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  8. hallo,du hast ein ganz tolles Shirt genäht und auch dein bilder sind soo schön**lg barbara

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  9. Wow, ein toller umfassender Bericht und ein tolles Shirt. Sieht perfekt aus und ist es auch. Sehr gelungen.
    LG
    Kerstin

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