Donnerstag, 6. Juli 2017

Not macht erfinderisch

Letztes Jahr habe ich meiner Nichte zum Geburtstag ein Kleid aus dem bedruckten Jeansjersey Inked Flowers genäht und es bereut nicht mehr davon gekauft zu haben. Ein bisschen Stoff war nach dem Kleid tatsächlich auch noch übrig - nur wofür es noch reichen würde, war lange nicht klar.

Ich hatte immer einen Rock vor Augen - sicher weil ich den coolen Rock von Frau Atze bei einem Nähtreffen bewundern konnte. Die Idee mit der Shorts reifte erst beim Nähen der ersten beiden Julikas.
Das was an Stoff noch übrig war, war aber weniger als ein halber Meter. Zum Stückeln war jedoch noch ein größerer Rest des unifarbenen Jeansjersey zu finden.
Das Puzzle ergab, dass sich das Projekt nur entgegen des Fadenverlaufs (und des eigentlichen Musters) und mit einer zusätzlichen Teilung des Hinterteils (hier der Sattel) realisieren lässt. Der Stoff reichte auch nur für die Hauptteile. Taschen, Bund und Sattel sowie sie Einfassstreifen habe ich invers aus dem unifarbenen Reststück zugeschnitten.

Der Einfassstreifen hat leider für meinen Geschmack zu viel Zug. Der Jeansjersey verhält sich im Bandeinfasser eben doch ein bisschen anders. Aufgrund des Stoffmangels war ein Test vorab leider nicht drin - das muss eben jetzt so… ;-)
Mit dem rosap. Carmen-Shirt stand und stehe ich immer noch ein bisschen auf Kriegsfuß. Wenn es nicht schon lange zugeschnitten gewesen wäre, hätte ich es mir vielleicht auch noch einmal anders überlegt. Bei einem ganz wundervollen Nähtreff im Juni hatte ich nämlich ein erleuchtendes Gespräch mit Kerstin: Raglan ist die Lösung. So schön, wie das, das und selbst diese Shirt auch auf den Bildern aussieht - fakt ist, man muss es regelmäßig „richten“. Und dieses „Gezuppel“ macht mich ehrlich gesagt ein bisschen kirre.
Die schmale Schulterpartie des Shirts bleibt nämlich nicht am äußeren Schulterpunkt sitzen, sondern rutscht immer aufgrund des gerafften Ausschnittes hoch. Dieser falsche Schulterpunkt wird durch das Zusammentreffen von Schulter- und Ärmelnaht betont. Die Lösung heißt also Raglan: keine Schulternaht, keine Ärmelnaht, kein „Gezuppel“.

Angemerkt

Für das nächste Shirt gibt es folgende Ansätze:
  • Das Carmenshirt in ein Raglan-Shirt umbasteln. Das hätte den Vorteil, dass die geteile asymetrische Schnittführung von Vorder- und Hinterteil erhalten bleibt.
  • Die Alternative ohne Basteln: eine Imke von Mamu-Design. Die sitzt jedoch ein bisschen lockerer. Warum habe ich die eigentlich bis jetzt noch nie in „kurz“ genäht?
  • Fließendere Stoffe verwenden - sprich Viskosejersey oder Modal (wollte ich sowieso mal ausprobieren…)
Verlinkt bei Rums.

Zutaten:
Schnitt:
Hose: Julika von Prülla
Shirt:  Carmen Oberteil in Gr. M (verlängert) aus dem Buch "Näh dir dein Kleid" von Rosa P.

Stoff:
Jeansjersey Inked Flowers von Lillestoff von Tigermäuschen & Kramelse
Jersey uni hellpetrol/türkis von EvLi's Needle

5 Kommentare:

  1. Irgendwie immer wieder schön zu lesen, wenn nicht alles glatt läuft beim Nähen. Ich habe missglückte Teile für mich auch schon mehrmals gar nicht erst beendet und direkt zu etwas anderem für meinen Zwerg verarbeitet ;)
    Und ich hoffe, dass wir es endlich mal schaffen uns auf einen Kaffee zu treffen. Dann könnte ich deine schicken neuen Shorts auch live bewundern :)
    LG Ivonne

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  2. Wow, Short und Shirt sehen richtig klasse aus! Perfekt für heiße Sommertage!! Das Carmenshirt hatte ich mir ja auch erst genäht, allerdings aus Modal, ohne Passennaht und nur mit einem Gummizug im Ausschnitt. Wobei es bei mir schon drauf ankam, wie stark ich den Ausschnitt raffte. Zu viel zog es sich zu weit hoch und zu wenig rutschte es komisch hin und her. Aber jetzt sitzt es perfekt. Könnte eventuell ein separat angenähtes Tunnelbündchen Abhilfe für dein Gezuppele schaffen? Dadurch hätte der Ausschnitt eventuell mehr Spielraum ... GlG Janine

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  3. Super schöne Sachen hast du da genäht! Wirklich toll. Und gerade das Carmenshirt mag ich sehr. Das muss ich auch mal ausprobieren.
    VG
    Maren

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  4. Die Hose ist wirklich sehr süß. Toll abgesetzt mit dem passenden Unijersey.
    ....und das gestückelt aus einem kleinen Rest.
    Einfach toll!
    LG Uta

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  5. Ah danke für deine Tips am Ende - ich nehme dann das Raglanschnittmuster was du "zusammengebastelt" hast :-) Den Fotos sieht man das Hochrutschen des Ärmels gar nicht an, aber ich kann es mir vorstellen! Und knackig sitzt es auch aber sieht voll gut aus!!
    Die Hose ist genial, gerade mit dem Zug des Einfassstreifens am Bein gefällts mir richtig gut!
    Hast du auch bald Urlaub?

    Liebe Grüße!

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